Transafrika Nord 2007
V 1.0.5 vom 02.12.2007 updated 02.03.2008 ©2007

Diese nördliche Afrikadurchquerung war eine der anstrengendsten Reisen, die ich je gemacht habe. Sie war zwar sehr gut vorbereitet, aber trotzdem kam Vieles anders als geplant und gedacht. Das Konzept war einfach: 2001 hatte ich mit Michael zusammen den Afrikanischen Kontinent von Kenia bis Kapstadt durchquert, jetzt - in 2007 - wollte ich in 6 Wochen noch den "fehlenden" Teil von Kenia nach Hause ergänzen; zusammen sollte sich in beiden Reisen also die Tour von daheim bis Kapstadt ergeben, die natürlich nicht in einen Jahresurlaub passt. MIt insgesamt 7 Wochen ergab sich die Möglichkeit, einige Extratouren einzulegen - was das Ganze erst attraktiv macht. Wie immer ging es uns nicht nur um die Strecke, sondern darum, auch etwas von den bereisten Ländern zu sehen. Leider war ich trotzdem ständig unter Zeitdruck, denn für das Erreichen und die Besteigung des Erta Ale Vulkans hatte ich insgesamt 9 Tage geopfert (war extrem schwierig und unglaublich heiss; auf einer Expedition einige Tage vorher war einer der 4 Teilnehmer an Hitzschlag verstorben!). Danach hat mich nochmal die irrwitzige Bürokratie der Ägypter für die Einfuhr unseres Motorrades in ihr Land (trotz perfekt vorbereiteter Papiere) satte 5 Tage gekostet, ein weltweit einmaliger, geradezu bizarrer Vorgang.
Ich wollte umbedingt den Vulkan Erta Ale in Äthiopien sehen (der Einzige, wo ständig aktiv blubbernde Lava im Kratersee herumschwappt), die Danakil-Depression (der heisseste Punkt der Erde), die Felsenkirchen in Lalibela/Abessinien, Axum (Stelen), die selten besuchten nubischen Pyramiden von Meroe und Nuri im Nordsudan, die Nubische Wüste, dann natürlich die Sehenswürdigkeiten Ägyptens - und da gibts ja eine ganze Menge, u.a. Abu Simbel, Assuan, Karnak, Tal der Könige, Luxor-Tempel, Gizeh (Giza) Pyramiden, Kairo mit dem Nationalmuseum, Katharinenkloster im Sinai. Weiterhin das Wadi Rum und die Nabatäerstadt Petra in Jordanien (wunderschön, traumhafte Fotos), das tote Meer (tiefster Punkt der Erde mit ca. -420m), die Altstadt von Damaskus in Syrien, den Berg Nemrut Dagi in der Türkei mit seinen Kollossalstatuen (hatte ich wegen tiefem Schnee auf der letzten Türkeireise verpasst), und erneut Istanbul, das sich rasch ändert und immer wieder einen Besuch wert ist.
Das Motorrad hat die LTU per Luftfracht-Palette zum günstigen Pauschalpreis von München nach Mombasa/Kenia gebracht. Von hier ging es durch 13 Länder in 3 Kontinenten, quer durch Kenia, Äthiopien, Sudan, Ägypten, Jordanien, Syrien, Türkei, Bulgarien, Serbien, Kroatien, Slovenien, Österreich, Deutschland. Eine Vielzahl von Ländern und Erdteilen, die ich wohl in Zukunft so nicht mehr werde toppen können...Die genaue Route, die Pisten und Strassen, die besuchten Plätze und Sehenswürdigkeiten usw. werden Bestandteil eines Tagebuchs.
Da ich keinen Tourpartner hatte, fuhren ich diesmal wieder auf einem Motorrad - meiner bewährten HPN-BMW - alleine. Natürlich ist die Tour mit Fernreise- und Wüstenerfahrung alleine zu machen, aber sicherer wäre Sie mit einem Partner als Begleitung gewesen. Es waren längere, gottverlassene Pistenstrecken dabei, teilweise auch von der übleren Sorte, aber mit Gepäck und Zweizylinder für mich noch fahrbar (empfehlen würde ich es nur Solofahrern - mindestens 2 Motorräder - mit Minimalgepäck und Einzylindern, insbesondere für die Sand- und Geröllstrecken. Anfängern würde ich komplett abraten). In der nubischen Wüste trafen ich erstaunt auf eine Gruppe von 6 Neuseeländern ("Kiwis"), darunter auch Joanne und ihren Mann Gareth, die uns nach Neuseeland eingeladen hatten! Sie waren logistisch sehr gut organisiert (auch wenn sie offenbar chronisch unterschiedlicher Meinung waren), fuhren aber teilweise langsamer als ich. Ich konnte mich mit zwei von Ihnen aber immerhin für zwei Tage zusammentun.
Ich möchte versuchen, ein Kurz-Tagebuch für die Reise zu verfassen, denn ich habe eine Menge erlebt, das kann ich hier auf die Schnelle auch nicht zusammenfassen. Es waren laut Navi insgesamt 14452 km. Die komplexe Strecke habe ich als 10000-Punkte Datentrack in meinem Garmin aufgezeichnet. Wer möchte, kann sie downloaden ("als Datei sichern" auswählen im Kontextmenu), z.B. um sie in Google Earth nachzuvollziehen. Hier das Ganze im Google KMZ-Format oder hier als GPX-File aus meinem Garmin zur Nachverarbeitung in Mapping-Programmen oder zumindest der Afrika-Teil als einfaches JPG.
Fotografisch war alles beim Alten, Canon 1DsII mit 17-40L, 24-105L und 100-400L, auf 3600 RAW Bildern (die auf 4 Stück Sandisk 16 Gbyte CF-Karten gespeichert wurden), in Adobe ACR 3.7 individuell entwickelt und in Photoshop CS2 ggf. noch etwas nachoptimiert (z.B. Staubflecken rausgestempelt und ggf. noch etwas beschnitten, wo sinnvoll).
Hier die 926 Fotos, die ich ausgewählt habe von dieser Tour, auf 39 Seiten (die besten Fotos kommen leider ziemlich weit hinten!). Durch Anklicken der Vorschau kommt man zu den ganzseitigen Fotos (1500 Pixel breit), hier kann man auch mit den Pfeilen weiterblättern.
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