Transafrika Süd 2001
V 2.0.7 vom 10.04.00 updated 05.04.06 ©2000
Diese südliche Transafrikareise war eine der erlebnisreichsten Reisen bisher überhaupt. Sie führte in sechseinhalb Wochen durch insgesamt 9 Länder Schwarzafrikas. Der Startpunkt war Nairobi in Kenia, der Endpunkt Kapstadt in Südafrika.
Eine derartige Reise ist mit zwei Motorrädern einfach sicherer, daher war mein Freund Michael Rein mit seiner gelben HPN wieder mit von der Partie, bei mir war meine bewährte Sozia mit dabei. Die Motorräder hatten wir von Motorradspedition Fa. Bikeworld nach Nairobi verschicken lassen, wir flogen eine Woche später mit der KLM via Amsterdam hinterher.
Die Route führt durch folgende Länder:
- Kenia - Von Nairobi nach Norden über den Äquator am Mt. Kenia vorbei bis an den Turkanasee über eine ziemlich derbe Piste. Ethnisch ungemein interessant, verschiedene Stämme, die in steinzeitlichen Rundhütten leben. Eindrucksvoll war auch eine Begegnung mit den Millionen Flamingos am Bogoriasee, wo wir in Sichtweite der Vögel zelten.
- Uganda - Das Lande der taumelden Radfahrer. Uganda mit einem entwickeltem Schulsystem, blühender Natur und Landwirtschaft und den Nilfällen wo wir campen, Motorradsafari direkt durch den Murchinson-NP mit vielen Tieren.
- Tansania - erreichen wir über den Viktoriasee mit einem alten Bananendampfer, auf dem die Bananen um unsere Maschinen so hoch getapelt werden, dass sie kaum noch zu sehen sind. Interessant waren die Massai, die Küste südlich von Tanga, wo wir dem Strand folgen.
- Malawi - ein relativ kleines armes Land mit einem riesigen See, buntes Treiben der Fischer, freundliche Menschen, faszinierende Landschaften.
- Sambia - Dieses riesige Land birgt einen der tollsten Nationalparks, den South Luangwa NP, wo wir so ziemlich alles an Tieren erleben was Afrika zu bieten hat. Die Fahrt über die Schotterpiste dorthin und auch unser Zeltplatz war gekennzeichnet von Elefanten, die uns den Weg versperren und anderen Erlebnissen. Leider platzt mir in Süden Sambias auch mein bereits vielfach geflickter Vorderradschlauch, was bei über 100 km/h zu einem ernsthaften Sturz führt, wo wir uns ordentliche Blessuren zuziehen, während das am LKW abtransportierte Motorrad im nächsten Dorf als notdürftig reparabel herausstellte.
- Simbabwe - Das Land streifen wir nur kurz bei der Besichtigung der atemberaubenden Victoria Falls, und fahren am nächsten Tag nach einigen Stunden schon wieder hinaus.
- Botswana - wir durchqueren den Chobe NP, wo sich uns erneut eine Elefantenherde in den Weg stellt, was aber glimpflich abgeht. Die Elefanten reagierten hier, im Gegensatz zu sonst, nicht agressiv sondern eher ängstlich auf Motorräder.
- Namibia - Dieses Land ist ganz anders als Schwarzafrika, das Land ist eingezäunt, gehört Farmern, oft Deutschen, wie überhaupt der Kolonialkult überall erhalten und gepflegt wird. Eine bewaffnete Militäreskorte begleitet uns durch den von angolanischen Rebellen gefährdeten Caprivizipfel. Es gibt attraktive Wüstenlandschaften und Wüstenküsten, Leberkäs und Erdinger Weissbier in Swakobmund und eine Menge Spielregeln, an die man sich halten muss ("keep on track", "Befahren mit Motorrädern verboten"). Deutsch eben (wie bei uns vor 30 Jahren...).
- Südafrika - Die gut 1000 km bis Kapstadt waren erstaunlich abwechslungsreich, wir machen einen Schlenker über das Kap Agulhas, erleben hier einen heftigen Sturm, der sogar einen riesigen Frachter an die Küste wirft und ein sehr schönes Capetown zum Abschluss, eine Stadt, die sich in der Welt nicht zu verstecken braucht.
Die Reise war etwa 13800 km lang, davon knapp 6000 km Piste und dauerte sechseinhalb Wochen. Ich hatte mir viel Mühe gegeben, eine maximal interessante und auch ungewöhnliche Route auszuarbeiten, die wir auch weitgehend eingehalten haben. Wir sind im Tagesschnitt gut 300 km gefahren, und das war genug, denn wir hatten auch Pausen und Badetage sowie einige z.T. heftige (tiefsandige, schlammige, grobgeröllige) Pisten zu meistern. Daß insgesamt die Reise trotz aller Schwierigkeiten so gut klappte, war unserer sehr sorgfältigen Planung und Vorbereitung zu verdanken. Natürlich kann man viel leichter von Nairobi nach Kapstadt fahren: die Hauptroute ist nichteinmal halb so weit - und durchgehend geteert - aber auch schön langweilig.
Sobald ich ein wenig Zeit finde, möchte ich auch noch ein wenig mehr Details zu den verschiedenen Ländern und unseren dortigen Erlebnissen schreiben. Alternativ habe ich einen Artikel in der Zeitschrift "Bock" geschrieben, der hier zum Download steht (3.8 Mb als JPG File). Hier noch ein zweiter Artikel, den ich im Allianz Magazin veröffentlicht habe (2 Mb als PDF File).
Ich habe einen hochwertigen Großformat-Kalender mit meinen Mittelformat-Afrika-Bildern für das Jahr 2002 drucken lassen. Er ist sehr schön geworden. Motive sind in Glanzdruck vor mattschwarzem Hintergrund, Schrift in Gold. Leider vergriffen.
Die 300 Aufnahmen - Scans von 6x7 Mittelformat-Dias - habe ich verteilt auf 13 Seiten, unten bitte wählen.
Ein Klick auf das kleine Bild öffnet ein Grösseres, von hier lassen sich auch die grösseren Bilder weiterblättern.