Mexiko Enduro-Tour 2000

V 2.0.1 vom 10.04.00 updated 09.09.04 ©2000
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Diese Reise führte in zwei Wochen auf einer Mietmaschine durch die interessantesten Gegenden Mexikos (siehe Karte). Gefahrene Strecke gut 4900 km. Das Land ist riesig (die gefahrene Strecke hätte nichtmal gereicht, vom oberen zum unterem Ende zu fahren) und wird von rund 100 Millionen Mexikanern bewohnt. Es ist eine bunte Mischung von Einwanderen aus Spanien und den Ureinwohneren (Indigenas) verschiedenen Mischungsgrades.

Es ging zunächst Richtung Südosten zwischen dem bekannten Vulkan Popocatepetl (über 5200m) und seiner schneebedecken Schwestervulkan über eine 3700m hohe Piste über die Millionenstadt Puebla an die mexikanische Golfküste, dann über Villahermossa nach Palenque, wo man unter dichtestem tropischen Regenwald fantastische Mayatempel findet. Weiter südlich liegen die eindrucksvollen Stromschnellen von Agua Azul. In San Christobal, inmitten des Idigenas-Staates Chiapas, geht es sehr bunt zu auf zahlreichen Märkten. Über Tuxtla gehts weiter nach Südwesten bis an die Pazifikküste nach Puerto Escondido. Von hier über eine äusserst kurvige Regenwaldstraße durch Vegitation verschiedenster Höhenzonen bis 2700m nach Oxaca, Haupstadt des gleichnamigen Bundesstaates, die auch ein sehr buntes Treiben und zahlreiche herrschaftliche alte Gebäude aufzuweisen hat. Auf einer Begkuppe oberhalb liegt Monte Alban, ein künstlich abgeflachter Berg mit eindrucksvollen Tempeln und tollem Rundblick. Unweit hiervon in einem kleinem Dorf ein spezielles Gewächs, fast ausgestorben, eine besondere Thujenart, mit dem dicksten Baumstamm der Welt. Eine fantastische Straße bringt uns mit zahlreichen Kurven duch eine mit den verschiedenartigsten Riesenkakteen bewachsene Hochlandschaft nach Taxco, eine reiche Silberminenstadt mit schönen Kolonialbauten. Von hier über wilde Pisten bis auf 4075m an den Kratersee des etwa 4800m hohen Vulcan Nevada de Toluca. Über Valle Bravo (schöner See), Morelia (ehrwürdige span. Kolonialstadt) zum Patzcuaro-See (Fischfang, Schnitzerei) geht es nach Guanajuato, die schönste der Städte - finde ich zumindest. Es liegt in einem Tal und bietet eine fülle reicher Bauten allen Alters und eine tolle Atmosphäre. Kurz vor Mexico City liegen noch Tula (riesige Steinkrieger, Atlanten genannt) und Teohuiatan (gigantische Pyramiden - wie in Ägypten!) am Weg, bevor die weltgrößte (20-Millionen) Stadt Mexico City durchquert werden muß. Der infernalische Lärm und Smog dort sind nix für sensible Gemüter.

Der Verkehr in Mexiko-Land ist eigentlich ziemlich harmlos, wer öfter in Südeuropa oder gar in Afrika gefahren ist, den wirds nicht stören. Fernöstliche oder afrikanische Großstädte sind "schlimmer". Es gibt viele Autos, meist vom Volkswagenkonzern oder Amikisten. Es wird schnell gefahren, die Limits (80 Landstraße, 110 Autobahn) hält keiner ein, der schneller kann. Polizei kontrolliert selten und ist ausnehmend freundlich zu Touristen. "Rote" Landstraßen und Autobahnen (sehr teure Maut!) sind meist in Ordnung, "gelbe", "dünne gelbe" und vor allem "weiße" Landstraßen haben öfters tiefe Löcher im Asphalt bis zur völligen Zerstörung und Übergang in tiefgespurte Staubpisten, sind aber oft landschaftlich besonders reizvoll.

Das Wetter war in den zwei letzten Aprilwochen wie immer durchgehend sonnig, meist 25-40 Grad, in einer Rallycross-Kombi (ohne Goretex!) von Dainese sehr gut erträglich. Keine Mücken. Regenzeit ist im Sommer, wobei es überwiegend nachts regnet.

Übernachtet wurde in Hotels verschiedener Kategorieen, ab 20-100 Mark pro Zimmer ohne Vorbuchung. Es gibt reichlich Restaurants unterschiedlichster Güte, viele mit Durchfallgarantie. Das Essen ist reichhaltig, aber sehr, sehr scharf. Ungewohnt fand ich die dünnen Teigfladen (Tortillas) in denen allerlei scharfes Zeugs eingerollt wird und die matschig gekochten schwarzen Bohen, die überall als Beilage oder Aufstrich gereicht werden. Es gibt aber auch fantastische Salate, Geflügel und frischen Fisch, wenn man das richtige Lokal erwischt. Getränkemäßig hat er CocaCola-Konzern das Land voll im Griff. Es gibt aber auch gutes lokales Bier und Agavenschnaps (metzcal, die Edelversion bei uns "Tequila").

Die gefahrene Maschine, eine BMW R1100GS, gehört Susanne Siess de Barbosa, sie betreibt einen kleinen Motorradverleih in Cuernavaca, etwa 2 Stunden südlich Mexico-City/Flughafen. Ihr Telefon +52 73 82 02 64. Die Maschine war zwar nicht mehr ganz neu (ca. 85.000 km), aber technisch sehr gut in Schuss, von einem defekten ABS (das ich sowieso nicht brauche), durchgesessener Sitzbank und verzogenem Seitenständer abgesehen. Ein plötzlicher Defekt am Benzinfilter, der uns stoppte, wurde sogar unterwegs von einem übernacht angereistem Mechaniker behoben, ein ungewöhnlicher Service.
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