Annas
Reisetagebuch
Nepal-Ladakh-Kashmir-Rajasthan-Nordinien-Nepal
2005
Achtung, diese
Diktat-Version ist noch nicht korrekturgelesen und hat noch zahlreiche
Tippfehler!
10.
August, Mittwoch, Freyung-Doha (Quatar) - Kathmandu (Nepal)
Der
Flug am 10.08.05 Ÿber Doha war unproblematisch, sehen wir mal von dem
missglŸckten Landeversuch in einem dichten Nebel in der Quatar-WŸste absehen.
Denn beim zweiten Versuch hat er die Piste dann knapp erwischt. Am Abend war
ich viel zu mŸde, um Ÿberhaupt die GŠste im Hotel Holiday Trek-in auf Deutsch
verstehen zu kšnnen, aber Christoph hat schon mal einiges Ÿber die ungesehenen
Schicksale der Frauen aus der unteren sozialen Schicht gehšrt aus Nepal, von
den freiwilligen aus der Schweiz fŸr die Mahita-Organisation. MŠdchen und
Frauen werden Jobs in Indien versprochen, um dann in einem Bordell in Bombay
aufzuwachen. Da die Prostituierten sehr billig sind, haben schon 12-jŠhrige an
die 40 Freier am Tag, um das Geld rauszubekommen. Wenn sie AIDS-krank werden,
braucht man sie nicht mehr und sie werden rausgeschmissen. Erst dann haben sie
die Chance, wieder nach Nepal zurŸckzukehren, wo sie aber von ihren Familien
nicht mehr angenommen werden. Ihre einzige Hoffnung bleiben die
Hilfsorganisationen, die sich um sie kŸmmern. Die Kathmandu-EindrŸcke am ersten
Tag: Die Stadt ist ein riesiger Haufen an WellblechdŠchern, Betonplatten mit
dunklen Lšchern, ..... geschmŸckt mit hupenden Autos und Mopeds die aus allen
Fugen knattern und rattern. Es ist als ob man in einem Albtraum erwacht und in
einem Ort das AbsurditŠt, Verwahrlosung und Hoffnungslosigkeit einer hšheren
Macht ausgeliefert ist. Der dŸstere Regen verschleiert die Sicht auf die
goldenen Kuppeln der kleinen buddhistischen Charo.... und der Dreck und Staub
vermischt sich mit den Tropfen zu einem Schlammklumpen im hinduistischen
Pashopatina-Tempel. Der Eintritt zum Innenhof bleibt uns verwehrt als Fremde
und Christen, wir kšnnen blo§ einen Blick auf die goldene B....-Statue werden.
Das GefŸhl von Verlorensein in der fremden Menschenmasse steigert sich noch
mehr durch die Tatsache, dass es in Kathmandu keine Adressen gibt, bestenfalls
ein Viertel oder eine Hauptstra§e, um die sich die HŠuser pulkartig drŠngen. Da
mein man als Fremder hilft man sich eben durch Taxis, aber weit gefehlt. Die
Taxis sind hier nur dazu gut, um nicht in den Regen zu laufen, denn zur
Destination kommt man sicher nicht, wenn man sich die Richtung und die Stra§e
des Hotels nicht gut gemerkt hat. Ein neues Haus in Kathmandu zu suchen per
Taxi grenzt ans Utopische. Wenigstens die Befreiung der MotorrŠder lief wie
erwartet. Es funktionierte nicht am ersten Tag, erst sei das Motorrad schon da,
dann sei es erst morgen angekommen und muss 24 Stunden obligatorisch beim Zoll
bleiben. Dann sind sie Ÿberhaupt nicht gekommen. Jedenfalls wollte ich das mit
eigenen Augen sehen und fuhr zum Flughafen hinaus, wo wir leider feststellen
mussten, dass sie erst morgen frŸh aus Bahrain gebucht sind. Der Mitarbeiter
der Spedition fuhr uns anschlie§end nach Tamal, einem Stadtviertel, wo wir noch
spazieren gingen. Diese engen dreckigen GŠsschen, verschlammt mit schweren
GerŸchen, lŠrmenden Menschen, die sich mit den vorbeifahrenden Autos
vermischen. Manchmal bekomme ich Angst aus diesem endlosen Gewimmel und
lšchrigen Bauten nie mehr heraus zu kommen. Das BŸro von Galfair liegt in einem
Rohbau mit halbfertigen unverputzten WŠnden ohne Fenster, zwischen GerŸsten
provisorisch oder endgŸlstig ein paar BŸros aufgestellt. Nach langem Suchen
durch den Irrgarten der Altstadt erreichen wir auch Dalba-Square, wo wir fŸr
ein paar Sekunden die Hl. Komare erblicken, eine 10-jŠhrige Jungfrau, die als
lebende inkarnierte Gšttin verehrt wird, s. Legende im ReisefŸhrer. FŸr ein
paar Rupiees lassen sich die Zadus, die heiligen MŠnner, auch geduldig und fršhlich
filmen und quatschen sogar auf Hindhi oder Nepali. Am Abend bewundern wir noch
im milden Abendlicht die ...., die mit den gro§en milden Buddha-Augen weise
Ÿber die Stadt wacht.
11.
August, Donnerstag, Kathmandu
PŸnktlich
um 10.00 Uhr erscheint erstaunlicherweise unter Kargo-Agent vor der
Kargo-Halle. In seiner Erwartung lie§en wir uns am Stra§enrand von einem Sado
segnen, d. h. mit roter Paste markieren, damit wir GlŸck haben und das hatten
wir zur GenŸge. Es stellt sich heraus, dass Christoph die falsche Nummern von
Chassis und Motorblock vom ADAC in das Carnet du Passage eingetragen bekommen
hat, das ist ein Problem. Wir kšnnen wenigstens die Beamten davon Ÿberzeugen,
sich nur mit einem Fax vom ADAC zu begnŸgen, anstatt auf das Original verbessert
zu warten, das eigentlich in Deutschland sechs Wochen benštigt, vom Transport
ganz zu schweigen. Christoph fŠhrt mit dem Agent zu einem Internet-Cafe und
besorgt alles in einer Stunde. Nach acht Stunden sind wir frei mit Zollstempel
und Empfehlungen fŸr den indischen Zoll. Danach kommt die zweite gro§e
Erfahrung in Kathmandu: Fahren mit eingenem Fahrzeug. Irgendwie kommen Autos,
Mopeds und FahrrŠder von allen Seiten, gemischt mit Menschen und KŸhen, alles
gewŸrzt mit einem Inferno von stŠndigem Husten, Bremsenquietschen, schreienden
Menschen und Ru§ und Rauch, die Apokalypse von allem ist der Linksverkehr. Man
muss sich stŠndig einhŠmmern, falsch zu fahren.
12.
August, Freitag, Kathmandu - Pokara
Nepal,
ein verzaubernder Geruch von RŠucherstŠbchen und verfaulten Mangos am
Stra§enrand, Blumenduft und Dieselru§. Ein betšrendes Gemisch an roten Saris,
wuselnden Menschen und schwirrenden Kindern zwischen FahrrŠdern, Tuktuks und
gro§en, bunt bemalten Lastern. Der Verkehr hier ein wunderbares Haus aus
Linksverkehr, der nicht eingehalten wird. Die Links- und Rechtskolonnen
verflechten sich untereinander in einem Zopf an hupenden Vehikeln und doch so
hšflichen und geduldigen Fahrern. Angenommen, dass der Verkehr die MentalitŠt
eines Landes widerspiegelt, dann zeigt dieser die Geduld und Unbeirrbarkeit
eines Einzelnen, um ins Nirwana zu kommen. Ich bin wie gefangen und betŠubt in
diesen zŠhen Massen an fahrenden stinkenden Bomben. Es ist magisch, wenn man
nicht der Fahrer ist. Wir schlŠngeln uns zwischen ru§enden LKWs Richtung Pokara
und erholen uns dort vom Gestank bei einem Kaffeee im Daliha-Hotel in einer
ruhigen Oase im Marsiandi-Tal.
13.
August, Samstag, Pokara - Kolhapur
Nach
einer langen Strecke durch zahllose Dšrfer armer Leute am Rand der Existenz
entlang der Mahinda-Highway Ÿbernachten wir in einer ganz einfachen Absteige ,
erstarrt von Dreck, Essen mehr als einfach, Reis mit einer undefinierbaren
GemŸseart und Fleischstippchen, verkohlt natŸrlich, hšllisch scharf, aber ein
Tubor-Bier hat uns gerettet. Wir sind glŸcklich, dass aus dem Hahn auf dem Gang
wenigstens ein Wasserstrahl herauskommt. Die Nacht vergeht zŠh, schwŸl und
laut, wie in der KlappsmŸhle. Als der Strom ausging, fing der Notgenerator an
zu rattern, als wŠre er mitten im Zimmer, aber es war gut gemeint, die
Westlichen sollten doch den Generator genie§en kšnnen, schlafen ist nicht so
wichtig.
14.
August, Sonntag, Kolhapur - Dehli (Indien)
Obwohl
wir frŸh um 7.00 Uhr aufstehen, fahren wir erst um 8.00 Uhr los, weil das
FrŸhstŸck eine Stunde dauert und dann biegt Christoph in einer unbeobachteten
Sekunde falsch ab und als wir es bemerken, ist es viel zu spŠt, um ihn
einzuholen. Erst nach einer Stunde kehrt er zurŸck, da er unterwegs in der
Armee aufgehalten wurde und musste seine Koffer auspacken. †berhaupt ist der
Mahindra-Highway gespickt mit Soldatentruppen, Barrikaden und SandsŠcken, weil
die Maoisten drei Tage zuvor die Stra§e gesperrt haben mit Landminen und
Schie§ereien. Touristen sind fŸr Nepal goldene KŸhe und deshalb willkommene
GŠste. Die Grenze Ÿber Mombasa-Indien wird uns schnell wieder los, da sie
Touristen mit eigenen Fahrzeugen als erfreuliche Abwechslung sehen. Sowohl die
Nepalis als auch die Inder geben uns viele gut gemeinte RatschlŠge mit auf den
Weg. In Mombasa geben uns die Zšllner sogar kalte GetrŠnke, da sie uns in
unserer Motorradkluft bemitleiden. Von Mombasa dŸsen wir durch staubige
schmutzige vollbevšlkerten Dšrfern nach Dehli zwischen Mopeds und
rŸcksichtslosen Fahrern. Der indische Verkehr begrŸ§t uns mit einem leichten Aufprall
am li. Koffer und mit einem Absturz eines Mopeds, durch Claus verursacht. Auf
der Stra§e nach Dehli frage ich mich, warum so viele Trucks in einer Stadt eine
kilometerlange Schlange bilden. Ich habe vermutet, dass es an der Prozession
liegt mit den orangefarbenen FŠhnchen, etwa 50 km vor Dehli kam dann auch die
Antwort und zwar in Murabad. Eine Stra§enblockade von den Trucks oder ein
Fahrverbot und wir mitten drin. Noch eine halbe Stunde bis Sonnenuntergang.
Nach kurzem Verhandeln mit dem Polizisten dŸrfen wir trotzdem fahren. In dem
Augenblick durften aber auch die Trucks losfahren, es entstand ein kleines
Inferno, wir mittendrin von hunderten von anspringenden nervšsen Dieselmotoren,
durchschlŠngelnd von einer Seite auf die andere durch den Graben und auf den
BŸrgersteig lie§en wir endlich die kilometerlange Blockade hinter uns. Die
sogenannte Autobahn von Dehli war gespickt mit Geisterfahrern und auf der
Nolda-City, die Elektronik-City der Computerfreaks in Indien ging sowieso
nichts mehr wegen der vielen Autos. Nicht weit von den stinkenden Slums erhebt
sich die glŠnzende Neustadt von der indischen Intelligentia. Die Fahrt durch
Old-Dehli wird zur Hšlle, weil uns bald die Luft wegbleibt und die Augen
brennen. Es ist schon Nacht und die schlechte Ausschildung hilft uns nicht, das
Zentrum zu finden. Endlich nehmen wir uns ein Tuktuk, der uns vorbei an
Botschaften, weiten Parks mit frischer Luft, duftend nach Jasmin, zu unserem
Hotel neben dem New Dehli-Bahnhof fŸhrt. Da Šndert sich die Stra§ensituation.
LŠrmende Rikschas, hupende Autos und klebende schmutzige Arme, die nach Almosen
betteln oder irgendetwas verkaufen wollen.
15.
August, Montag, Dehli
Wenn
jemand etwas Schmutzigeres als ein Klo sehen will, soll er nach Dehli gehen.
"Das war ein Auto", wie wahr. Raus aus unserem Aircondition-Hotel
empfŠngt uns eine Welt aus faulendem Schlamm, menschlichen Residuen, grŸnen
PfŸtzen, Zelte aus PlastiktŸten am Stra§enrand, MŸllhalden auf den Stra§en,
enge dunkle GŠnge zwischen HŠusern, wo Menschen in Lumpen verschwinden. Sogar
bessere HŠuser haben nur die Fassade verputzt, die Hinterseite der
Verwahrlosung preisgegeben. Auch im Hindu-Tempel ist es nicht viel besser,
wahrscheinlich reinigen sich die Reichen von der Verunreinigung der Armen durch
Gebete und Riten, nicht durch Seife. Ich rede nicht von Slums am Rand der
Stadt, nein, dieser unglaubliche Dreck und faulende Luft ist mitten in der
Hauptstadt. Wir mieten uns ein Taxi fŸr den ganzen Tag, um die Stadt zu
besichtigen. Ich frage mich, wo die Reichen und Diplomaten essen, da ich keine
saubere Stra§en und ein westeuropŠisches Restaurant gefunden habe. Sogar in den
besseren Restaurant am Conhoft-Place fehlt jede Spur, was wir unter erstklassig
verstehen. Am Laksmi-Tempel beobachten wir kurz eine indische Verlobung, sogar
das nationale Symbol, das Indiagate ist nicht geschŸtzt vor den Menschenmassen,
der staubigen Luft und MŸll rundherum. Einzig die .... ist so rein, dass man
barfu§ gehen kann. Man muss sogar barfu§ gehen und ist trage noch dazu ein
baumwollenes Sackkleid, da die Moschee noch benutzt wird. Der rote .... ist
leider wegen dem Nationalfeiertag geschlossen und die ... ist nur noch eine
Ruine, ein Andenken an die reichen Mogulzeiten. In einem reichen Juwelentempel
erleben wir auch, wie aufgequollen die Preise in den TouristengeschŠften sind,
ein Goldring mit Rubinen, der anfangs 1020,-- Euro mit spezial discount
gekostet hat, fŠllt innerhalb einer Minute auf 450,-- Euro. Das ekelt uns so
an, dass wir weggehen, ohne ihn zu kaufen. DafŸr bekommen wir im GeschŠft auf
einem einheimischen Markt einen Diamantring fŸr 350,-- Euro. Dehli ist wie eine
entfremdende Stadt, so ungerecht, wo reich und arm so weit aufeinander liegen.
Auf der Sta§e merkt man die Survival-MentalitŠt. Die Schwachen und GlŸcklosen
werden einfach platt gedrŸckt und beseite gefahren, Leben scheint hier keine
gro§e Rolle zu spielen. Man wird eh wieder geboren.
16.
August 2005, Dienstag, Dehli
Noch
ein Tag in Dehli, der uns nŠher der všlligen Erschšpfung und Resignation
bringt. Die Beamten walten hier mit einer komplett unvollstŠndigen Kraft und
jedweder Logik entzogen. Den Permit fŸr Spiti und Lahoul in Nadag erhalten wir
auch nach langen kunstvollen †berredungen nicht, aus dem einfachen
nachvollziehbaren Grund, dass wir drei Personen sind.
Zwei
als Ehepaar oder vier sind problemlos fŸr die militŠrische †berwachung in der
Region. Drei Personen aber sind gefŠhrlich. Nach drei Stunden Rennen von einem
Ministariat zum anderen geben wir es auf und schlagen und den Rest des Tages in
einem Aircondition-Taxi tot, wo Dehli noch ertragbar ist. Heute scheinen es
weniger Leute auf der Stra§e zu sein. Sei es wegen dem neuen Arbeitstag oder
weil wir auch schon Ameisen in dem gro§en indischen Ameisenhaufen geworden
sind.
17.
August, Mittwoch, Dehli - Shimla
Um
8.00 Uhr morgens entkommen wir der Hauptstadthitze und dem Dreck auf dem Weg in
der Berge. Der Verkehr ist zwar verstopft von plumplen LKWs und rŸcksichtslosen
Kamikaze-PKW-Fahrern, wir kommen trotzdem sehr schnell voran auf dem
schlŠngelnden, unendlichen Berbweg nach Shimla, die Kšnigin der Hillstations,
wo die englische Creme de la Creme im Sommer versammelt hat. Shimla ist fŸr den
Verkehr gesperrt, diese fantastische Idee schlŠgt sich in der frischen
Kiefernluft des vertrŠumten Ortes im englischen Stil nieder. Auffallend ist
auch die Sauberkeit der Stra§en. Eine Sauberkeit, die zunimmt, je weiter wir
nach Norden fahren. Die Menschen wirken hier auch ruhiger und erzogener. Die
Nacht verbringen wir ein einem stilvollen H...-Hotel, dem Woodwill-Pallace, frŸher
die Resisdenz der Tochter eines Maharadschas. Heute wohnt hier nur die Familie
im zweiten Stock. Die H...-Hotels gehšren zu einer Idee zur Rettung der alten
Maharadscha-PalŠsten, sie gehšren zwar heute noch den Familien, aber die
Marketing-Idee wird im Franchising betrieben von einem grš§eren Unternehmen.
18.
August, Donnerstag, Shimla - Manali
Der
Weg nach Manali ist nur streckenweise stark befahren, besonders in den engen
Ortschaften entlang der FlŸsse bleibt der Verkehr stecken, wenn zwei LKWs nicht
mehr aneinander vorbeikommen auf den zwei Meter breiten Stra§en zwischen den
LŠden und Menschengemenge. So sitzen wir auch gefangen zwischen den keuchenden
qualmenden Bussen und Trucks. Doch die Hšhe und die reiche Vegetation und
Pinien machen die Luft atembar, obwohl meine Haare und unsere Gesichter sich
ru§schwarz verfŠrbt haben. Das H..-Hotel in Manali wurde vor kurzen von der
Welt abgeschnitten durch einen Erdrutsch, aber gleich in der NŠhe inmitten
eines ruhigen Gartens finden wir ein neues sauberes Hotel, erstaunlich, dass
die Hotels hier in den Bergen sauberer und komfortabler sind als in Dehli.
19.
August, Freitag, Rothang
La - Tandi - Sarchu Camp (Ladakh)
Unsere
Hoffnung auf Lehre Stra§en erfŸllt sich nicht. Als der ... und mit frischer
Bergluft die Lungen erfŸllt hat, verlie§en wir kurz vor dem Baralaha-Pass
hupend von den Tanklastern fliehend, die sich vor der BrŸcke tagelang gestaut
haben, da diese weggespŸlt war. Die Landschaft Himalayas wechselt von grŸnen
TŠlern, umsŠumt von Gletschern und scharfen Spitzen zu roten SteinwŸsten mit
halbtrockenen Bachbetten. Nach dem Rothang-Pass lassen wir den Hinduismus
hinter uns und treten in eine ganz andere Kultur ein, die aus dem tibetischen
Buddhismus entspringt. Schnaufend und pustend schieben sich die LKWs hoch, die
einzige Versorgung fŸr Ladak, das isoliert hinter der Himalaya-Kette liegt.
Wennn die PŠsse ab Mitte September zugeschneit sind, ist die kleine Twinotter
die einzige Chance fŸr die Ladakis. In Sarcho Ÿbernachten wir fŸr 1000,--
Rupiees ziemlich teuer, aber es gibt nur drei Camps und die sind schon voll von
organisierten Touren. Auch unser Campverwalter will uns spŠter aus dem Zelt in
ein anderes Camp verfrachten, aber wir lehnen es strikt ab. Die Zelte an sich
sind jedoch gro§ und die Leute haben sich viel MŸhe gegeben, ein bisschen
Komfort in die 4.400 m hohe WŸste zu bringen.
20.
August, Samstag, Sarchu
Camp - Pang - Taglang La - Karu - Leh
Die
Stra§e nach Leh fŸhrt durch eine spektakulŠre Mondlandschaft auf unglaubliche
Hšhen, so dass die MotorrŠder schon bald ihre Grenzen erreichen, zum GlŸck
nicht die Fahrer. Wir Ÿberqueren am zweiten Morgen zwei sehr hohe PŠsse, davon
Taglang La, der zweit- oder dritthšchste befahrbare Pass der Welt, und man
merkt es auch voll an der schwachen Motorleistung und dem keuchenden Atem,
sobald man sich schneller bewegt. Einmal im Industal, erreichen wir Leh sehr
schnell auf der sehr guten Teersta§e, es gibt ja genug Arbeiter, die aus
Verzweiflung als Tagelšhner fŸr das Unternehmen arbeiten, doch die Bedingungen
in diesen Hšhen sind unmenschlich. Zwischen den ladakischen und indischen
Lebensweisen liegen Welten. Die Ladakis strahlen Ruhe aus, bauen gro§e wei§e
HŠuser mit gro§en Fenstern geschnitzt, die viel Licht hereinlassen, sie kehren
ihre Stra§en und empfangen Fremde mit einem lŠchelnden Chulay/Guten Tag.
21.
August, Sonntag, Leh - Chemre
- Hemis - Thikse - Leh
Die
zwei Tage, die wir auf den Permits fŸr Nubra warten, nutzen wir aus, um uns die
Klšster anzuschauen, die in den SeitentŠlern des Industals verstreut liegen.
Obwohl uns der ReisefŸhrer von gestšrten Mšchen und Touristenscharen warnt,
erleben wir einen erholsamen Tag mit begeisterten Mšnchen, begeistert fŸr
Technik, Kamera, Fotoapparate, MotorrŠder und fŸr unsere westliche Welt, die
sich nicht Ÿberrumpelt fŸhlen, wie von den Pauschaltouristen. Anfangs habe ich
mich Ÿber die Gruppen geŠrgert und war enttŠuscht, statt einer Gompa, d. h.
einsamer Ort, ein Versammlungszentrum fŸr Deutsche, Franzosen und Italiener zu
finden. Doch andererseits wŸrden die guten Hotels vor Ort nicht existieren,
ebensowenig die guten Stra§en und die Versorgung, die letztendlich den
Einheimischen dient. FŸr Individualreisende, wie wir, gibt keine Regierung viel
Geld aus. Wir besuchen Tak......, Carogomba, Hemis, die trotz Wahrnung sehr
angenehm war. Man darf nur nicht durch Blitzlicht und Ratschen die Mšnche bei
der Meditation stšren.
22.
August, Montag, Leh - Alchi
- Mangyu - Rizong - Leh
Di....
und den Shey-Palast. Das Archi-Museum war eigentlich sehr kalt und eine kŸhle AtmosphŠre
hat uns empfangen mit Touristen, die sich in einer langen Schlange durch die
engen niedrigen RŠume schieben, abweisenden Mšnchen, die hier nur noch eine
WŠchterfunktion erfŸllen. Angeekelt suchen wir das Kloster Mangio auf, dazu
mŸssen wir 1 1/2 Stunden durch Stra§enschluchten ohne Kopfbedeckung in der
prallen Mittagssonne auf steilen rutschigen Kiespfaden fahren. Als Belohnung
war die Gompa zu. DafŸr war es in Trisong so schšn, dass wir das
Liquori-Kloster ausgelassen haben. Ein alter Mšnch fŸhrte mich an der Hand
durch die alten RŠume, glŸcklich und stolz, mir alles zeigen zu kšnnen. Er lud
uns auch in sein Zimmerchen ein und wir mussten tapfer den BuddhaTee
hinunterschlucken. Es ging leichter, wenn ich an eine HŸhnersuppe dachte.
Trotzdem musste ich die zweite Tasse dankend ablehnen. Nachdem wir uns auch von
den KlosterschŸlern verabschiedet hatten, fuhren wir heim.
23.
August, Dienstag, Leh -
Pagong See - Chang La - Leh
Der
Hotelclark hatte uns schon mit dem Permit fŸr alle restricted areas besorgt,
ohne dass wir uns darŸber den Kopf zerbrechen mussten, das nenne ich Service.
Der ...Pass ist viel kŠlter als alle anderen Ÿberquerten PŠsse, doch der
Anblick des Sees Pangong an der chinesischen Grenze entlohnt die Fahrt, die auf
der guten Teerstra§e nicht einmal so mŸhsam ist. Nach ein paar Drehszenen mit
dem Motorrad vor einer grandiosen Kulisse fahren wir wieder zurŸck. Die
Richtung Mass.-Pass oder wenigstens die Abfahrt finden wir nur nach langem
Herumfragen und nur ein Offizier kann uns weiterhelfen, doch er ist nicht
geteert, mehr Trekking und es ist sowieso zweifelhaft, ob er der Hšchste der
Welt ist, da sich die indischen Ingenieure bei jeder Passhšhe um einige hundert
Meter verirrt haben. Am Abend bleibt uns sogar ein bisschen Zeit, um uns die
Stadt anzusehen, die aber nicht besonderes zu bieten hat wegen den vielen
aneinandergereihten Souvenir-LŠden. Internet-Cafes sind entweder voll oder sie
funktionieren nicht, Strom gibt es erst ab 7.00 Uhr abends, bis dann laufen die
Generatoren auf Hochtouren.
24.
August, Mittwoch, Leh -
Khardung La - Diskit - Olthang im Nubratal
Die
Stra§e Ÿber den Khardung La ins Nubratal findet sich hoch Ÿber Leh und bietet
einen schšnen Blick auf die Himalaya-Kette gegenŸber. Auch bei Kardungla haben
sich die Ingenieure um 350 m Hšhe verirrt. Der Shiok-Fluss gibt uns einen
Einblick in die gewalte NaturkrŠfte hier oben zwischen den Felsbergen, die
riesige Felsbrocken zu feinem Sand zermalmt haben, wo sich Shiok und
Nubra-Fluss treffen, sind schšne SicheldŸnen entstanden, die im Sonnenlicht
wunderbar glitzern. Als wir aber oben die Dis..Gompa besuchen, erhebt sich ein
unbequemer Sandsturm, der von Nordwesten aus Pakistan kommt. Wir flŸchten
schnell in unserer GŠstehaus vor dem Feinstaub, der Ÿberall ist und sich Ÿber Nacht
wie eine feine Schicht Ÿber alles lebt. Die schšnsten Manisteine finden wir in
Hunda, wo auch die Endstation fŸr die Touristen ist. Weiter dŸrfen wir ins Tal
nicht mehr eindringen.
25.
August, Donnerstag, Beema -
Khardung La - Leh - Kalsi - Beema indoarische Dšrfer
Am
zweiten Morgen Ÿberziehen bleierne Wolken den Himmel und das Tal sieht nur noch
dŸster aus. Auf dem Pass schneit es sogar und ich bin froh, als wir Leh
erreichen. Wir fahren durch die Stadt weiter nach Kalsi. In Kalsi bei den
Polizeiwachposten entscheiden wir uns spontan, den Indus zu den indoarischen
Dšrfern zu folgen. Wir verlassen also die Hauptstra§e nach Kargil und fahren
weiter den Indus entlang, die sich hier in der nŠher der pakistanischen Grenze
zu einem wilden reissenden Fluss entwickelt zwischen steilen SteinwŠnden ab und
zu unterbrochen von kleinen grŸnen Flecken entlang von SeitenbŠchen des Indus.
Am zweiten Checkposten fragen wir nach dem Dorf Dah, das lt. ReisefŸhrer das
schšnste sein soll. Der Posten schickt uns einfach 6 km geradeaus. Nach 10 km
aber kommen wir an der pakistanischen Grenze an oder disease fireline. Das
macht sich auch durch die bis an die Zehen bewaffneten grimmigen Soldaten
bemerkbar. Also umdrehen und kurz vor dem Checkposten winkt uns schon ein Sikh
entgegen, lŠchelnd und schickt uns einen Seitenweg hoch zwischen schroffen
Felsen. Nach weiteren 10 km durch Niemandsland erreichen wir einen
MilitŠrtruck. Der Offizier darin erklŠrt uns knapp im klaren Englisch, dass wir
uns auf einem verbotenen Weg befingen, also wieder umdrehen, da Dah auf dem
Indus-Level sein soll. Die Soldaten am Checkposten lachen uns richtig aus, zum
GlŸck und deuten mit den Fingern nach unten auf unsere Frage wo Dah sei. Wir
sehen uns an und entdecken nur die WachpostenhŸtte und zwei HŠuser Ÿber der
Stra§e. Wir fŸhlen uns verarscht und fahren nach Bemalos, das halt statt aus
zwei HŠusern aus fŸnf HŠusern besteht, aber wenigstens ein Camp, wo wir uns
waschen kšnnen und etwas zu essen bekommen.
26.
August, Freitag, Beema - Lamayuru - Namika La - Kargil
Ein
herrliches Wetter weckt uns auf in Bema. Auch ein paar indu-arische Nachfolger
mit blauen Augen begrŸ§en uns, obwohl die Bevšlkerung ziemlich gemischt ist.
Ich entdecke auch ein Šlteres Paar, das eher Šhnlich den Zigeunern aus
SŸdrumŠnien ist und nicht nur dem Aussehen nach. Lamayuru erreichen wir durch
eine Strecke, die kurz nach Karsi abbiegt nach SŸden. Wir passieren das Moon
Valley, wegen des merkwŸrdigen Gesteins so genannt. Da es Mittag ist, sind alle
Menschen und Touristen zurŸckgezogen und wir kšnnen in Ruhe die Anlage
anschauen. Obwohl wir alle Zeit der Welt hatten fŸr den Weg nach Karsi, also
von 2.00 Uhr nachmittags bis 7.00 abends hatten wir gegen 4.00 Uhr eine
Reifenpanne, die sich nach dem Flicken und Schlaucheinsetzen als drei Lšcher
entpuppten. Also wuseln wir bis gegen 7.00 Uhr an diesem Schlauch herum und
kommen erst nachts in Kargil an, wo wir auf Anhieb auch das "beste"
Hotel finden, etwas besser als ein Rattenloch.
27.
August, Samtag, Kargil - Zoij La - Srinagar (Kaschmir)
Das
Essen ist ebenso, aber wir fahren sowieso um 6.00 Uhr morgens los ohne
FrŸhstŸck um die Einwegregelung
auf den Zoij La-Pass zu erwischen. Kurz vor dem Pass wurden wir vom
MilitŠr aufgehalten und bei eisiger KŠlte und Nieselregen mŸssen wir uns in die
riesige MilitŠr-Kolonne einreihen, um den Pass zu Ÿberqueren. Ich bezweifle,
dass es um UnfŠlle auf der sehr steilen Strecke hoch Ÿber der Schlucht geht,
mehr von Zivilistensicherheit die Rede ist, da jede 500 m zwei Sentinellen
bewaffnet die AbhŠnge beobachten. Au§erdem sind die MilitŠrfahrzeuge ganz vorne
mit MilitŠrgewehren bewaffnet. Die Sentinellen bewachen die Strecke im gleichen
Abstand bis Srinagar und endlose MilitŠrkolonnen rauchen uns mit Dieselru§ ein.
Erschreckend sind auch die bewaffneten Soldaten am Stra§engraben, die voll
konzentriert mit MetallsuchgerŠten nach Landminen suchen. Gegen Mittag
erreichen wir Srinagar und nach einem kurzen Assalt von Hausbootsbesitzern
wŠhlen wir ein ganz hŸbsches aus mit allem Konfort in einer ruhigen Lage. Claus
und ich fahren sofort los, den Senargin... zu erkunden und die Lotusse und den
schwimmenden GemŸsegarten zu bewundern. Der alte erfahrene ChikarafŸhrer Momo
erzŠhlt uns von dem ruhigen Leben auf dem See, er bewirtet uns mit
Zimt-Kardamon-Tee und Kokosnuss-Kekse und der laute Schmutz liegt fern von uns.
Still gleiten wir Ÿber das ruhige Wasser und schwimmende HŠndler kommen zu uns,
um frisches GemŸse und Schmuck anzubieten. Sehenswert! Trotz der frŸhen Stunde
ist der schwimmende GemŸsemarkt auf dem Naginsee. Das Leben spielt sich fast
nur auf dem See ab.
28.
August, Sonntag, Srinagar
Mit
dem ersten Hahnenschrei um 4.00 Uhr morgens wachen wir auf um - wie mit unserem
BootsfŸhrer abgesprochen- uns den Vegetable-Markt auf dem See anzusehen, aber
niemand da. Um 5.00 sind dann plštzlich die hauseigenen BootsmŠnner
aufgetaucht, um das Dreifache zu verlangen. Ich vermute mal, dass Momo
vertrieben wurde, da die Konkurrenz um Touristen sehr hart geworden ist,
seitdem Srinagar ein hei§ umkŠmpfter Ort zwischen Muslime und Hindus geworden
ist. Da aber ein Sturm aufzieht, kehren wir zurŸck, da eine Windhose den
windigen Kahn umkippen kann. TagsŸber unternehmen wir ein weiteren
Chikaratrekking auf zwei Seen, doch gegen 6.00 Uhr abends werde ich zapplig und
ungeduldig nach so viel Faulenzen auf dem "plŸschigem" Boot. Au§erdem
fŠngt es an zu regnen und die HinterkanŠle verschlammt und versumpft zwischen
den EinwohnerhŠusern mit aufgeblŠhten toten HŸhnern sind nicht gerade attraktiv.
29.
August, Montag, Srinagar - Batote
- Bhaderwah
Der
Tag auf dem See weitab vom Gestank und der Hektik war mir ein willkommener
Genuss, wie ich sofort am zweiten Tag bemerke, als wir die Stadt selber
durchqueren, um nach Jamba, er Hillstation zu fahren. Zum irrsinnigen Verkehr
der rŸcksichtslosen Inder kommen noch die Vorsichtsma§nahmen des Armee mit
Stopps, Staus und der beunruhigenden Suche nach Bomben und Landminen,
vollbewaffnet mit finsteren Gesichtern. Aber mit uns als Touristen sind sie
sehr freundlich. Nach einer Hšllenfahrt auf der 1A nach Jamba mit quietschenden
Jeeps auf †berholspur in der Kurve Ÿber dem Abgrund biegen wir erleichtert in
... links ab nach Jamba. Kurz vor der Dunkelheit, 60 km vor Jamba in Badarowah
erfahren wir, dass die Stra§e seit einem Jahr durch einen Erdrutsch gesperrt
ist. Folglich ist ein 320 km-Umweg notwendig. Wir Ÿbernachten im einzigen
untouristischen Hotel der Stadt, das einem Araber gehšrt und entsprechend
aussieht. Keine Frau zu sehen, starr vor Schmutz mit einem Loch im Boden, aus
dem es bestialisch stinkt und ein Rohr aus der Wand, aus dem Gott sei Dank
Wasser herauskommt. Aber der alte Patriarch will uns unbedingt die Ehre
erweisen, mit der HauspezialitŠt Chicken-Curry. Hšllisch scharf trotz zartem
Fleisch, mir macht es nichts aus, Claus hat sich langsam daran gewšhnt, nur
Christophs Magen leidet scheinbar stark am indischen Essen. Wir wickeln uns in
unseren Schlafsack ein, der uns vor Haustieren schŸtzt.
30.
August, Dienstag, Bhaderwah
- Udhampur - Dalhousie
Es
wecken uns furchtbar falsch gršhlenden Stimmen der 5 - 6 Mudschahedins, gerade
um 4 Uhr morgens. Alle unsynchron und lallend. Da sind wir schon bei lŠrmenden
und springenden 20 Affen auf dem Blechdach des Hotels in Dalhousie,
wo wir am nŠchsten Tag ankommen, besser aufgehoben. In Indien hat man zu wŠhlen
zwischen schrillem Stra§enlŠrm, lallenden Mudschahedins oder springenden Affen.
Die machen mindestens den gleichen LŠrm wie ein fallender Baum auf dem Dach und
dann gleich eine ganze Herde auf einmal. In den Vorbergen Himalayas steigt die
Temperatur, die Vegetation wird Ÿppiger und die Berge werden durch das Wasser
zu bizarren Formen erodiert.
31.
August, Mittwoch, Dalhousie
- Dharamsala - Mac Leodganj
Heute
verabschieden wir uns von Christoph, der weiter nach Shimla und Richtung Nepal
fŠhrt, da sich sein Urlaub dem Ende nŠhert. Wir fahren nur bis Mac Leodganj, ein schriller Ort Ÿber dem grŸnen Berg, ein buntes Gemisch an
tibetischen FlŸchtlingen, westlichen Mšchtegerns, .... und tibetischen Kulucken
und geschŠftstŸchtigen Indern sowie natŸrlich dem Sitz von Dalai Lama, der aber
hier selten zu treffen ist. Die Stadt ist eine einzige Reihe an GeschŠften mit
tibetanischem Federschmuck, Hindu-Gštterstatuen, buddhistischen
KunstgegenstŠnden und Essbuden, die LŠden, die der tibetanischen Kooperatile
fŸr das Kinderdorf gehšren, sind wirklich einen Besuch wert, da es hier Sachen
gibt, die in Nepal nicht zu finden sind, und zwar kein Nippes, sondern Objekte,
die im tibetanischen Haushalt und in deren Leben einen Nutzen haben. Das Hotel,
in den wir wohnen, ...house, nutzt das Geld auch fŸr das .....Institut und die
tibetanische Kultur zu erhalten.
01.
September, Donnerstag, Mac
Leodganj - Pathankot - Amritsar
Amritsar,
staubige enge Stadt in reichen grŸnen Punjab, doch sie besitzt eins der
schšnsten Juwelen Indiens, der goldene Tempel der Sikhs inmitten eines klaren
Teiches umgeben von wei§en Mauern und bewacht von WŠchtern. Die ruhige,
besinnliche AtmosphŠre kontrastiert mit der Hektik au§erhalb der hohen Mauern.
Die Menschen hier zeigen sich freundlich und tolerant gegenŸber unserer
Unwissenheit, ein StŸck Sikh-Religion, stolz auf ihre Vergangenheit, auf ihren
Helden und Verfechter des Glaubens, auf ihren schšnen Tempel. Frauen
unterscheiden sich kaum von den anderen, aber die MŠnner stechen in der Masse
hervor durch ihre gepflegten, perfekt gewickelten Turbane, ihr reines Hemd,
ihren langen Bart und natŸrlich durch ihr Messer. Bei Sonnenuntergang
beleuchten tausend LŠmpchen und …lkerzen den Tempel, um den sich tausende von
Sikhs drehen voller Harmonie und Ruhe.
02.
September, Freitag, Amritsar - Hanumangarh
- Bikaner (Rajasthan)
WŠhrend
des in Amritsar hei§ war, so ist Rajasthan der Schmelzofen, 40 - 44¡C sengende
Hitze, kein Wind, kein Schatten und noch 500 km bis Bikaner. Zum GlŸck ist die
Stra§e sehr gut und kaum Autos auf der Sta§e. Trotz der Qual schaffen wir es,
abends in Bikaner zu sein, einer Oase mitten in der WŸste Par. Der Ort ist noch
unberŸhrt vom Tourismus, so dass wir mittlere Staus produzieren, wenn wir
stehen bleiben und nur die Polizei kann sie auflšsen. Trotzdem finden wir ein
sehr schšnes Hotel, ein Haveli-B....., ein Kaufmannshaus, reich geschmŸckt,
ohne kitschig zu sein, mit Liebe zum Detail und Reinheit sowie besonders hohem
Kuschelfaktor, also die 55,-- Euro fŸr das Zimmer allemal wert. Das Hotel liegt
mitten in der Altstadt, ohne davon etwas zu hšren.
03.
September, Bikaner
Schšn
erhalten ist der Maharadscha-Palast, die Kamelfarm des Larga-Palastes und die
... belohnen den Besucher. Obwohl Indien schon die Tore zur westlichen Welt
gešffnet hat, verstecken die Frauen zumindest hier in .... ihr Gesicht hinter
einem bunten Schleier. Als Frau hat man die ehrenvolle Chance, kurz die Augen
und ein scheues LŠcheln zu fotografieren. Indien verbindet noch die GegensŠtze
von Moderne und der Tradition. Neue Autos und Industrie, Handys und MotorrŠder,
Mopeds allerdings, aber die Frauen tragen noch immer Saris und die
hinduistische Lebensweise wird hoch verehrt. Im B....-Hotel haben wir die Ehre,
unser Motorrad neben einem schšnen Buik, Baujahr 1927, in die Garage stellen zu
dŸrfen. †berhaupt sind wir die gro§e Sensation hier. Leute kommen aus Nocha
nach Kaku, um unser zweirrŠdriges RiesengefŠhrt zu bestaunen.
04.
September, Sonntag, Bikaner - Kaku
Der
...-Manager empfiehlt uns herzlichst eine Kamelsafari von drei Stunden im Dorf
seines Schwiegervaters in Kaku. Es sei všlllig untouristisch und schšn fŸr
2.500 Rupies (45 Euro) mit drei Mahlzeiten fŸr 2 Personen nehmen wir es gerne
an. Da wir in der WŸste sind, gehšrt ein Kamelritt ja auch dazu. Das
"Hotel" des Šlteren Arztes, besser gesagt das alte Steinhaus,
teilweise eine Ruine, liegt mitten in der WŸste in einem verschlafenen Dorf.
Strom gibt es hier selten, besonders dieses Jahr, wo der Monsun fast gŠnzlich
ausgefallen ist. Das Wasser braucht man fŸr die Rigation, Strom ist ja nicht
lebensnotwendig. So nŸtzt uns auch nicht, dass wir einen Cooler im Zimmmer
haben. Der Kamelritt durch den Sand zwischen den runden HŠusern der
WŸstenbewohner zieht sich bis spŠt abends in die LŠnge. Die Nacht verbringen
wir unter freiem Himmel auf dem Dach, wo es deutlich kŸhler ist als in den
Ÿberhitzten Zimmern.
05.
September, Montag, Kaku - Kimshar
Am
nŠchsten Tag bleiben wir nach mŸhsamer Fahrt Ÿber Tiefsandpisten gleich in der
NŠhe stehen in Kimshar-Forthotel, eine riesige Burg, wo sich zwischen den
Mauern ein erfrischender kristallklarer Swimmingpool versteckt. Den Rest des
Tages verbringen wir im Wasser. Die stilvollen Zimmern und das Abendessen auf
den alten Festungsmauern zwischen tanzenden Rasputen-MŠdchen bleibt
unvergessen. Das Hotel verdient sein Geld durch den Service, ein freundliches
Personal, die stolz auf ihren Arbeitsplatz und die Maharadschas sind sowie
durch ein reines, erfrischendes Ambiente.
06.
September, Dienstag, Kimshar - Pokaran - Jaisalmer
Die
Fahrt durch die WŸste nach Jaisalmer ist wirklich mŸhsam gewesen. Die Buden mit
kaltem Wasser immer seltener bis gar nicht, der hei§e Wind um die 40¡ C
trocknen wir in Sekundenschnelle aus. Kurz vor dem Zusammenbrechen erreichen
wir die Stadt auf dem Felsen Ÿber
der trostlosen Hitze. Das im ReisefŸhrer so schšn beschriebene
Kilabasamhaus hat nur GemeinschŠftsbŠder, von Aircondition keine Spur, ein
anderer Hotelbesitzer versucht uns zu erklŠren, dass wir gar keine Aircondition
brauchen auf dieser Hšhe. Die Hotels im ReisefŸhrer sind mangelhaft beschrieben
ohne praktische Tipps, z. B. ob es Aircondition, Restaurant oder
Parkmšglichkeiten hat, sondern der Autor lŠsst sich ferner Ÿber kŸnstlerische
Aspekte aus, z. B. den wunderschšnen Blick, wohlgemerkt auf einen Windpark im
Norden oder eine MŸllhalde im Westen, flach nur etwas Kamelgras im Sand und
diese ganzen Beschreibungen nutzen uns bei dieser Hitze und bei unserer
Erschšpfung Ÿberhaupt nichts. DafŸr bekommen wir praktische Tipps und
Beschreibungen, wie wir uns verhalten sollen, als ob die Inder oder andere
Touristen unsere deutschen Gepflogenheiten achten.
07.
September, Mittwoch, Jaisalmer - Kuri
Ich
bewundere und betrachte die indische Lebensweise, aber ich glaube, ich selbst
kann mich doch nicht bei jeder Reise auf die entsprechende Kultur Šndern.
Anstatt zu bevormunden, sollte der Autor lieber Angaben Ÿber Stra§en, exakte
Hoteladressen und Adressen Ÿberhaupt angeben, schlie§lich gibt es au§er
Backpacker oder Pauschaltourismus auch Touristen, die selbststŠndig mit einem
eigenen GefŠhrt ein Land besuchen. Jaisalmer, trotz Tourismusboom rei§t uns
beide nicht vom Hocker. Die AtmosphŠre einer orientalischen Stadt zerstšrt
durch Kabel und Strommasten vor den alten HŠusern, Ÿberall Touri-Kitsch und der
Gestank von KŸhen und ihren Absonderungen und von offenen AbwasserkanŠlen
steigert das UngemŸtliche des Forts. KŸhe sind hier Ÿberhaupt die Herrscher der
Gassen. Auf Hupen und Rufen reagieren sie nicht und nur durch (unabsichtliches)
HufeŸberfahren kommen wir an einer besonders fetten Kuh vorbei. Abends machen
wir noch einen Ausflug in das WŸsten-Dorf Kuri, wo eine Menge Kamele gehalten
werden, die Ÿber die hier recht hohen DŸnen gehen. Leider ist das Licht recht
getrŸbt.
08.
September, Donnerstag, Jaisalmer - Jodpur
Wir
haben GlŸck und den Weg nach Jodpur mŸssen wir, frŸhmorgens gestartet, nicht
mehr bei 40¡ C zurŸcklegen, sondern bei Regen. Das ist auch gut so, denn wegen
der vielen bunten Pilger nach Ramdora und den wie wild Ÿberholenden Autos
kšnnen wir uns nur langsam nach Jodpur vorantasten. Trotz der BerŸhmtheit der
Stadt wŠhlen wir ein Heritage-Hotel au§erhalb der Stadt, abgeschottet vom
indischen Haus. Von da aus organisiert man uns auch ein Aircondition-Auto zum
riesigen Meheranga-Fort, ein Koloss oberhalb der blauen Altstadt. Die
obligatorische Visite zu den HŠndlern mit besonderen Waren erweist sich als
lohnend fŸr mich. Eine wunderschšne Patchwork-Decke aus alten KleidungsstŸcken
- Hochzeitskleider von alten Rasochstani - von Dorfbewohnern und schšn
bestickter Wildseide. Unser Hotel liegt in einem grossen Park. Abends Essen wir
schšn. Moderne Zimmer, mit leiser Klimaanlage.
09.
September, Freitag, Jodpur - Ranakpur - Udaipur
Ranakpur,
der schšne ...-Tempel auf dem Weg nach Udaipur. Die idyllische AtmosphŠre wird
von den geldgierigen und rachsŸchtigen Brachmanen zerstšrt, die mich auf
Schritt und Tritt verfolgen, um mich beim Filmen zu stšren, weil ich ihnen
keine Spende geben wollte. Da ich schon unverschŠmte 300 Rupiees fŸr meine
Kamera an zusŠtzlichem Eintrittsgeld bezahlt hatte, sehe ich nicht ein, noch
mehr Spenden abzugeben. Die Brachmanen versuchen, die Touris mit der Masche
einzufangen, der erste Stock ist fŸr Touristen verboten, aber fŸr 100 Rupiees
pro Person kann ich ihnen die TŸr aufmachen. Da ich darauf nicht reinfalle,
sind sie mir bšse. Die Geldgier der TempelhŸter ist nicht gerade heilig und
trotz der Schšnheit des Tempels verbleibt bei mir ein bitterer Geschmack in
Erinnerung. Touristen in Indien werden sowieso abgezockt, weil sie reich sind,
doch wenn man noch eine Videokamera hat, dann ist man stinkreich und dann wird
man erst recht abgezockt. Udaipur, die schšne Stadt am See, erreichen wir im
starken Monsun-Regen. Trotzdem gefŠllt sie uns sofort und der Blick vom
Hoteldach auf das Fort und das Lake-Palace-Hotel ist hinreissend.
10.
September, Samstag, Udaipur
Am
Morgen erbeben bunte Saris und lŠrmende Kinder die ... am Seeufer. Die Stadt
hat einen besonderen Reiz durch den See, der glŸcklicherseite durch ein paar
Regentage wassergefŸllt ist. Vor ein paar Wochen soll er noch trocken gewesen
sein. Die schšnen Ha.-Hotels haben bis jetzt angemessene Preise fŸr das schšne
Ambiente verlangt, so probiert es der .... im Norden von Udaipur gleich mit dem
Doppelten, 90,-- Euro ... ohne einen bemerkbaren Unterschied in der Leistung
oder in der Anlage zu bieten, stšrend, wenn man als Indiividualtourist gleich
als Versuchung angesehen wird, abgemolken zu werden. Doch die Nachteile nimmt
man der Freiheit wegen gerne in Kauf. Obwohl sich die Leute hier MŸhe geben,
den Aufenthalt angenehm zu machen, da es in der NŠhe nichts Sehenswertes gibt,
so fehlt der Reiz und die Besonderheit. Man fŸhlt sich eher als Tršpfchen im
Pauschaltourismus und wird auch pauschal
irgendwie abgefertigt.
11.
September, Sonntag, Udaipur - Deogarrh
Wir
beschliessen, den recht weiten Weg nach Pushkar zu halbieren und kommen schon
am frŸhen Nachmittag nach relativ kurzer Strecke nach Deogarrh. Das hochgelobte
Heritage-Hotel im alten Schloss ist zwar ganz nett, hŠlt aber einem Vergleich
z.B. mit Kimshar nicht stand. Abends baden wir noch im Pool.
12.
September, Montag, Deogarrh - Ajmer - Pushkar
Pushkar
straht eine angenehme besondere AtmosphŠre aus, obwohl sie nicht umbedingt so
anders als jede indische Stadt aussieht. Trotzdem beruhigt der See mit dem
Leben herum und die bunten Stoffe und quirligen Menschen erwecken die alten
engen Gassen zum Leben. Den einzigen bitteren Geschmack hinterlŠsst unser
Hotel, das Puschkar-Hotel. Nicht nur wegen dem nachlŠssigem Service und dem beissenden
Kanalgeruch im Bad und in den Zimmern, sondern auch wegen dem Versuch, uns
durch Tax-Erlass zu erpressen und nicht mit Visa-Card zu bezahlen. Der
Traumblick auf den Gats kompensiert gerade noch die Unfreundlichkeit. Abends
haben wir einen romantischen Sonnenuntergang zum Essen auf der Terrasse.
13.
September, Dienstag, Pushkar - Jaipur
Die
Fahrt auf der vierspurigen "Autobahn" geht wieder nach den Ÿblichen
indischen Regeln ab: jeder wŠhlt seine Spur frei, also haben wir fast 50%
entgegenkommende Geisterfahrer, Kinder spielen und jede Menge Tiere treiben
sich hier rum. Die tolle Telemetrieanlage in Hindi-Lettern kurz vor Jaipur kann wahrscheinlich sowieso keiner
lesen. Jaipur als Gro§stadt Ÿberrascht uns durch breite Stra§en, Sauberkeit -
wenigstens mehr als in den anderen StŠdten - und durch ProfessionalitŠt. Den
Blick auf den berŸhmten Palast der Winde - Hasam Mahal - bekommen wir gerade im
letzten Sonnenlicht. Dann beginnt ein unangenehmes Monsun-Wetter, das uns Tage
verfolgt.
14.
September, Mittwoch, Jaipur
Am
folgenden Tag lassen wir uns gemŸtlich herumfahren zum Amber-Fort, wo ich mich
riesig freue, dass ich auf einem Elefant hinauf zum Fort reiten darf, zum
Mahangar-Tigerfort und zum Stadtpalast. Alles hŸbsche Anlagen, aber leergerŠumt
und man muss sich stark anstrengen, um bei der Ansicht der sterilen freien
WŠnde sich den Reichtum an Gold und Edelsteinen und Marmor vorzustellen. Jaipur
als Einkaufstadt bietet vieles an schšnem Schmuck und Stoffen, doch genausoviel
an FŠlschungen und besonders in den Basarstra§en um den Hasam-Mahal.
15.
September, Donnerstag, Jaipur - Fatepur Sikri - Agra
Agra
ist ebenso mit Vorsicht zu genie§en. In der Euphorie im den Taj Mahal kann man
viel leichter auf die zahlreichen Abzocker hereinfallen. TatsŠchlich ist der
Blick aus der Ferne auf die berŸhmten GebŠude viel schšner und beeindruckender
durch den schwebenden Eindruck als auf dem Hof oder dem Garten. Besonders nach
dem man ungefŠhr 17,-- Euro und die Videokamera am Eingang gelassen hat. Hier
gibt es sogar einen Pizza Hut, da wir schon lange nichts Westliches mehr
bekommen haben, kšnnen wir hier uns einen Besuch nicht verkneifen, und die
fetten amerikanischen Pizzen bestellen.
16.
September, Freitag, Agra
Der
besondere Tipp, mit dem Tuktuk auf die andere Seite des Flusses hinter den
Patch zu fahren, die mŠchtige Grš§e des Mausoleums, hinterlŠsst einen viel
tieferen Eindruck. Doch Agra bietet auch andere Schšnheiten, wie z. B. der
Baby-Taj oder Redfort oder Fatepur Sikri, wo auch die Gier nach unverdientem Geld
Ÿberall in der Luft hŠngt, sogar bei den AnlagewŠchtern, die jeden Westler mit
Argusaugen verfolgen und GrŸnde suchen, um Mahnungen wegen z. B. Stativverbot
auszubrŸllen, in der Hoffnung auf etwas Bakschisch. Zum GlŸck kšnnen wir lauter
brŸllen und finsterer dreinblicken und sie lassen irgendwann von meiner Canon
mit Stativ ab.
17.
September, Samstag, Agra - Gwalior - Khajuraho
Wie
ist es mšglich, dass um ein so berŸhmtes und erhabenes Monument wie Taj Mahal
sich so viel Dreck und Abschaum sammeln kann. Wir kŠmpfen uns bei Regen durch
enge schlammige Stra§en Richtung Katschurao. Auf dem Express-Highway legen wir
die lange Strecke schneller zurŸck trotz der zahllosen verrŸckten Geisterfahrer
und StŠdten wir IrrgŠrten, wo einem ernsthafte Bedenken kommen, ob man jeweils
dem indischen Verkehr entkommt. Khajuraho strahlt eine friedliche AtmosphŠre
aus, trotz der eifrigen Bestrebungen der indischen Beamten, die Touristen noch
mehr abzumelken, in dem sie Videokameras mit .... verbieten. Die Brachmanen als
heilige ReprŠsentanten helfen eifrig mit, verdŠchtige Touristen als Kriminelle
zu entlarven, sobald sie versuchen, brauchbare stille Aufnahmen von den schšnen
Wandskulpturen aufzunehmen.
18.
September, Sonntag, Khajuraho - Allahabad
Die
AbkŸrzung von Khajuraho nach Alachabad entpuppt sich als Schotterstra§e durch
Reisfelder. Deshalb und wegen dem starken Truckverkehr nach Bernare verfehlen
wir unser Ziel und mŸssen in Allahabad Ÿbernachten, wo wir Ÿberraschenderweise
auch ein ganz angenehmes Hotel mit einem schšnen beleuchteten Pool finden.
19.
September, Montag, Allahabad - Benares (Varanasi)
Trotz
nur 120 km Entfernung mŸssen wir fast 4 Stunden nach Benares (Varanasi) fahren,
besonders wegen der unscheinbaren Abzweigung (in FeldwegqualitŠt) vom
Express-Highway. Wir bemerken, dass Benares (Varanasi) hinter uns liegt erst,
als wir die Gaz am Ganges in der Ferne von der BrŸcke sehen. Vor lauter Eifer,
eine top neue Stra§e zu bauen, haben die Inder vergessen, den Weg nach Benares
(Varanasi) zu beschriften. Bei der Einfahrt in die Innenstadt werden wir
innerhalb zwei Stunden 22 mal gerammt, die Kanister hinten sind zerstšrt
(beide). Die Fahrer hier sind nur noch als všllig bescheuert zu bezeichnen. Ein
lebensmŸder Fahrradfahrer wirft sich im dichtesten GedrŠnge vor uns, springt
noch ab, wŠhrend sein Fahrrad unter das Motorrad gerŠt und von unserem
Hinterrad kaltverformt wieder ausgeworfen wird. GelŠchter in der Menge. Wir
haben ein ganz nettes Hotel direkt am Ganges, ganz im Westen. Benares
(Varanasi) ist die Quintessenz Indiens. Aus der Meschenmasse, aus dem Dreck,
den AbfŠllen und stinkenden GŠsschen, aus dem LŠrm und Staub und den
rŸcksichtslosen Rikschas erhebt sich das Genie der indischen Handwerkskunst,
verewigt in verzierten Stickereien aus feiner Seide, so dass wir uns wundern,
dass aus diesem Schmutz so was schšnes entstehen kann.
20.
September, Dienstag, Benares - Narayangadh
(Nepal)
Wir
erholen uns auf dem Boot, das uns entlang der Gaz rudert, zwischen hunderten
von Pilgern, die hier an den heiligen Ganges gekommen sind, um Mutter Ganga und
die aufgehende Sonne zu begrŸ§en und ihr Ehre zu erbieten. Auf dem Fluss rŸckt
die negative Seite Indiens in weite Ferne und die Kultur in ihrer ganzen
Buntheit zieht verklŠrt an uns vorbei. Indien verabschiedet sich von uns von
ihrer besten Seite, doch bevor sie uns frei gibt, hŠlt sie uns noch fest in
ihren Krallen zurŸck, im quirligen Verkehr der Gro§stŠdte auf dem Weg zur
nepalesischen Grenze. Die erreichen wir auch am Nachmittag, doch auf der
nepalesischen Grenzseite hat kein Zollbeamter jemals ein Carnet de Passage
gesehen. Also versucht Claus diplomatisch ihnen zu erklŠren, wie man ihn
ausfŸllt und kšnnen nach ungefŠhr einer Stunde dem Truck- und Rikscha-Stau
entkommen. Trotz nahendem Abend entscheiden wir uns in Richtung ..-Nationalpark
zu fahren, aber wir erreichen nur Nara.... bei tiefer Nacht. Der ReisefŸhrer
hilft uns sehr wenig weiter, so dass wir ein paar Mal auf und ab fahren auf der
Suche nach einer Lodge, die lt. ReisefŸhrer auch Safaris organisieren soll. Selbst
die Einheimischen haben keine Ahnung, wo diese Lodge sein soll. Nachdem wir
noch wegen einem Stein im Weg abstŸrzen, geben wir auf und schlafen im grš§ten
Hotel, das an der Hauptstra§e liegt. Trotz versprochener ProfessionalitŠt lt.
Reklame und Aussehens, scheint auch hier eine Versammlung von Volltrotteln zu
sein wie auch der Rest der Stadt, die keine Ahnung vom 16 km entfernten
Nationalpark hat.
21.
September, Mittwoch, Narayangadh - Sauraha
Am
nŠchsten Morgen fahren wir selber nach Sauraha, das am Eingang vom Royal
Chitwan Nationalpark liegt, wo wir auch eine angenehme Lodge finden, die fŸr
uns ein paar AusflŸge organisiert. Gleich am Nachmittag nehme ich ein
erfrischendes Bad auf dem RŸcken eines Elefanten. Im Elefanten-Breeding-Center
entzŸcken wir uns Ÿber ein neugeborenes Elefanten-Baby, obwohl es in Stršmen
regnet. Die Elefanten werden an andere Nationalparks in Nepal zur Befšrderung
der Touristen gegeben, zum Verkauf stehen sie allerdings nicht. Ab und zu
dringt ein wilder Elefantenbulle durch und "reinigt" die Rasse oder
entfŸhrt eine Elefantenkuh. Vor Sonnenuntergang jeepen wir noch zu den 20.000
Lakes, wo wir nur die Landschaft bewundern kšnnen, denn die Tiere halten sich
versteckt wŠhrend der Regenzeit.
22.
September, Donnerstag, Royal Chitwan Nationalpark
Ab
und zu rei§t ein alter Tiger einen WasserbŸffel aus dem Dorf, der wild nicht
mehr jagen kann und in der Nacht verunsichern Panzernashšrner die Reisfelder.
WŠhrend der Kanufahrt hielten sich alle Krokodile im Wasser, weil keine Sonne
zum BrŸten da dar und der Spaziergang durch den Regen-Wald bot auch keine
tierischen Highlights. Erst am Nachmittag wŠhrend des unbequemen Elefantenritts
haben wir ein Panzernashorn gesehen. Der Ritt durch den Dschungel ist auch
nicht gerade ungefŠhrlich, da dicke €ste gegen Gesicht und Beine schlagen, aber
die MŸhen lohnen sich bestimmt.
23.
September, Freitag, Royal Chitwan Nationalpark - Kathmandu - Patan
Wir
wollen aus dem Royal Chitwan Nationalpark frŸh weg in der Hoffnung, dass wir
irgendwann am Nachmittag Pokhara erreichen. Doch unsere PlŠne werden sehr frŸh
zerstšrt. Die Kinder haben mal wieder am GPS gespielt und es eingeschaltet und
nach 2 Tagen war die Motorradbatterie leergesaugt. Da die Piste durch den Regen
sehr schlammig ist, mŸssen wir insgesamt fŸnft Leute organisieren, um das
Motorrad anzuschieben. Beim Einkuppeln springt der Motor schliesslich an, lŠsst
sich aber nur noch bis in den vierten Gang hochschalten. Dann bleibt der Gang
stecken, wir mŸssen ab jetzt alles im Vierten fahren! Wir sind gezwungen, im
vierten Gang die hohen Passstra§en samt Serpentinen und langsamen Lastwagen zu
bewŠltigen. Wir entscheiden uns sofort nach Kathmandu zu fahren, wo wir dann
das Motorrad gleich der Spedition Ÿbergeben kšnnen. Der Weg nach Kathmandu
trotz der 148 km erweist sich als sehr lang und extrem mŸhsehlig. Wir kšnnen
Ÿberhaupt nicht hinunterschalten und wenn wir stecken bleiben, kšnnen wir nicht
mehr anfahren. Also quŠlt sich Claus durch den schlŠngelnden Verkehr, durch
Trucks, Busse und die †berholungen sind oft halsbrecherisch, denn langsamer als
40 km/h kšnnen wir nicht fahren ohne den Motor abzuwŸrgen. Den Pass kurz vor
Kathmandu schaffen wir auch mit Bravour und mit viel Schwitzen, schlie§lich
erreichen wir das Hotel und spŠter auch die Spedition am Flughafen. WŸrde mich
jetzt jemand fragen, ob man im vierten Gang durch den nepalesischen Verkehr das
schaffen kann, wŸrde ich sagen, das ist unmšglich. Trotz unserer hšllischen
Fahrt nach Kathmandu entschlie§en wir uns am Nachmittag mit dem Taxi nach Patan,
einen Stadtteil von Kathmandu zu fahren. Patan ist nur durch den Bagmati-Fluss
von Kathmandu getrennt und somit dessen Zwillingsstadt, mit ca. 300.000
Einwohnern ist des die zweitbevšlkerungsreichste Stadt des Kathmandu-Tales.
Patan ist die ruhigere der beiden StŠdte, und so siedeln sich auslŠndische
Experten mit Vorliebe hier an und auch zahlreiche Botschaften und Verwaltungen
von Hilfsorganisationen haben hier ihren Sitz. Dieser Stadtteil bietet auch
einen Durbar-Square an mit vielen Basaren, StŠnden, schšnen LŠden und natŸrlich
wunderschšne Tempel.
24.
September, Samstag, Kathmandu - Bhaktapur - Nagarkot
FrŸhmorgens
entscheiden wir uns, ein Taxi zu nehmen und nach Bhaktapur zu fahren, einer
alten Kšnigsstadt im Osten von Kathmandu. 14 km šstlich von Kathmandu im
Kathmandu-Valley gelegen an der alten Handelsstra§e nach Tibet, ist Bhaktapur
eine faszinierende altertŸmliche Stadt, vollgestopft mit Tempeln und anderen
SehenwŸrdigkeiten und im Gegensatz zu Kathmandu sind hier keine Betonneubauten
oder andere ernŸchternde Vorboten des 20. Jahrhunderts auszumachen. Die Stadt
ist zudem auffallend sauberer als Kathmandu, ma§geblich beteiligt an der
Erhaltung des Stadtbildes war in den 70iiger Jahren das deutsch-nepalesische
Bhaktapur-Development-Project. Mithilfe der deutschen Regierung und einer
Million D-Mark wurde die Stadt restauriert. Die deutschen Architekten
organisierten weitere Finanzhilfen, deshalb wird es heute besonders den
deutschen Besuchern gedankt, wenn er Eintrittsgeld zum restaurierten Teil bezahlten
muss, in Hšhe von stolzen 300,-- Rupies. Der Eintrittspreis ist in den letzten
Jahren stetig gestiegen, in den Jahren zuvor gab es noch Schleichwege, Ÿber die
man sich kostenlos in den Bereich einschleusen konnte, heute finden sich jedoch
an jedem grš§eren Zugangsweg KassenhŠuschen und WŠchter. Bhaktapur bedeutet
Stadt der GottesfŸrchtigen. Am Abend fahren wir weiter Richtung Nagarkot, einem
Dšrfchen 20 km nordšstlich von Bhaktapur, ein Ort, der eigentlich berŸhmt ist
wegen seiner wunderbaren Aussicht auf den Himalaya-Range. Das Blickfeld
erstreckt sich vom Ganesh Himal im Westen bis zum Everest und Kachdenzšnga im
Osten. Die SonnenaufgŠnge sind ein unvergessliches Ereignis. Deshalb bietet es
sich an, in Nagarkot zu Ÿbernachten, denn die frŸhe Aufweckzeit (4.00 Uhr frŸh
morgens) lohnt sich. UnterkŸnfte gibt es genug in allen Preisklassen. Obwohl
wir schon am Abend einen Vorgeschmack auf den Ausblick bekommen, da kurz vor
Sonnenuntergang die Wolken aufreissen, Ÿberrascht uns die schšne Aussicht am
Sonnenaufgang am zweiten Morgen so stark, dass wir KŠlte, Wind und MŸdigkeit
vergessen bei dem Anblick der goldgeršteten hšchsten Gipfel der Himalaya.
25.
September, Sonntag, Nagarkot - Bhaktapur - Kathmandu
Das
Blickfeld erstreckt sich vom Ganesh Himal im Westen bis zum Everest und
Kachdenzšnga im Osten. Die SonnenaufgŠnge sind ein unvergessliches Ereignis.
Deshalb bietet es sich an, in Nagarkot zu Ÿbernachten, denn die frŸhe
Aufweckzeit (4.00 Uhr frŸh morgens) lohnt sich. UnterkŸnfte gibt es genug in
allen Preisklassen. Obwohl wir schon am Abend einen Vorgeschmack auf den
Ausblick bekommen, da kurz vor Sonnenuntergang die Wolken aufreissen,
Ÿberrascht uns die schšne Aussicht am Sonnenaufgang am zweiten Morgen so stark,
dass wir KŠlte, Wind und MŸdigkeit vergessen bei dem Anblick der goldgeršteten
hšchsten Gipfel der Himalaya. Wir besuchen nochmals das beschauliche Bhaktapur
um ein Fotos bei Sonne nachzuholen und ein bischen Einzukaufen.
26.
September, Dienstag, Kathmandu - Mt. Everest - Kathmandu
FrŸhmorgens
entschlie§en wir uns, einen Aussichtsflug zu machen Ÿber den Himalaya-Range.
Mit den Yeti-Airlines fliegen wir fŸr ungefŠhr 106,-- Dollar 20 km nahe dem
Himalaya ungefŠhr eine Stunde. Der Blick auf die hšchsten Gipfel der Welt ist
unbezahlbar. SpŠter besuchen wir erneut noch die berŸhmte riesige
Bodhenath-Stupa und mit drei Mšnchen machen wir noch einen Ausflug zum
Stupa-Komplex Sayambhunath, wo einige schšne Fotos entstehen.
27.
September, Dienstag, Kathmandu - Pokara (Flug)
Danach
entschlie§en wir uns, fŸr die Restzeit ohne Motorrad zwei Tage nach Pokara zu
fliegen mit den Yeti-Airlines. In Pokara gelandet, werden wir von den Behšrden
der Stadt Ÿberrascht und zwar haben wir als die ersten Touristen am Tourist-day
den ersten Preis gewonnen. Der besteht aus zwei GratisŸbernachtungen im
luxurišsesten Hotel Pokara (im Shangrila), einem Ausflug aus dem Aussichtspunkt
auf den Annapurna-Range und 15 min. Ultralight-Flug Ÿber den Annapurna. Das ist
fŸr uns ein wunderschšnes Abschiedsgeschenk am Ende unserer Reise und wir
nehmen gerne an. DafŸr verlŠngern wir halt unseren Aufenthalt in Pokara bis auf
Donnerstag. Wir lassen es uns gut gehen im schšnen gemŸtlichem Shangrila-Hotel,
das allerdings sehr sehr teuer ist. Wir genie§en auch den Swimmingpool am Fu§e
des Annapurnas, wir tauchen im bunten Trubel des Maskenzuges in Pokara ein, der
zu Ehren des Tourist-days veranstaltet wurde und am Abend trinken wir ein paar
GlŠschen schlechten Sekt auf dem Coktail-Empfang der nepalesischen Art.
28.
September, Mittwoch, Pokara - Sarankot Trekking
Am
nŠchsten Tag holt uns ein gestellter FŸhrer ab, um uns nach Sarankot zu
begleiten. Die Gegend ist wunderschšn und obwohl unsere Wanderung bei tiefem
Nebel begonnen hat, rei§t gegen 9.00 Uhr die Wolkendecke auf und unsere MŸhen
werden durch einen herrlichen Blick auf den Annapurna-Range belohnt. Danach war
noch eine Autotour vorbereitet, die uns SehenswŸrdigkeiten in und um Pokara
zeigt.
29.
September, Donnerstag, Annapurna Ultralightflug - Pokara - Kathmandu (Flug)
FrŸhmorgens
um 6.30 Uhr sind wir schon am Flughafen, um unserer letztes Geschenk
wahrzunehmen, einen 15-min. Flug im Ultralight-Flieger Ÿber den Annapurna.
Allerdings, da es mein Geburtstag ist, hat sich Claus entschlossen, mir gleich
eine Stunde zu schenken und er hat sich dann noch eine Stunde dazugekauft. Wir
starten los im Nebel, hoffnungslos, dass wir Ÿberhaupt die Bergspitzen sehen
werden, aber zwei verrŸckte russische Piloten tragen uns schnell Ÿber die
Wolkendecke und ich wei§ wŠhrend des einstŸnden Fluges nicht, auf was ich mehr
aufpassen soll: auf meine Angst, nicht hinunterzufallen oder auf die
wunderschšnen wei§glitzernden Gletscher in der aufgehenden Sonne der
Annapurna-Range. Nach dem Flug warten wir auf unseren Flieger nach Kathmandu,
der sich natŸrlich verspŠtet und so verbringen wir ungefŠhr drei Stunden im
kahlen FlughafengebŠude. Wir kommen trotzdem gegen 13.00 Uhr nachmittags in
Kathmandu an und den Abend schlagen wir uns noch tot durch Shopping im
Durbar-Square-Areal in Kathmandu.
30.
September, Freitag, Kathmandu - Doha - MŸnchen (Flug) - Freyung
Erschšpft
fliegen wir wieder zurŸck nach Hause nach Deutschland. Eine sehr interessante,
bunte, abwechslungsreiche, aber extrem anstrengende Reise. Vor allem Indien hat
uns geschafft. Aber es war schšn. Unser Motorrad, das uns so schšn
transportiert hat, kommt schon eine Woche spŠter nach und muss sich einer
teuren Getriebereparatur bei HPN unterziehen, um wieder fŸr das nŠchst
Abenteuer bereitzustehen. Wann und wohin das sein wird, das wissen wir noch
nicht, aber Ideen haben wir schon.